Top-Käufe

nach Umsatzgröße WKN
1.1,125% Enel Fin.Intl 18/26 A19UUM
2.Novartis AG 904278
3.1,875% Utd Techn. 16/26 A18X1X
4.1,375% Dt.Telek.Intl F.17/27 A19CF7
5.1,355% Ford M. Cred. 18/25 A19V3Q

Der spätestens seit der Wahl Trumps sich durchsetzende Konsens unter Marktbeobachtern, dass „negative“ politische Faktoren die Finanzmärkte nur kurzfristig irritieren, scheint derzeit durch gute Fundamentaldaten der Wirtschaft bzw. der Unternehmen gedeckt zu sein. In diesem Zusammenhang ist jedoch anzumerken, dass es, wie die Historie beweist, auch so etwas wie eine „Verdrängung“ von Risiken auf Finanzmärkten gibt. Wenn es sich aber so verhält, dann sollte es auch eine Wiederkehr des Verdrängten geben. Dass es so etwas in der Tat gibt, zeigte z.B. sehr nachdrücklich die letzte große Finanzkrise. Auch ohne Konsultation von Finanzpsychoanalysten kann man sich daher fragen, ob sich an der bisherigen Robustheit der Finanzmärkte gegenüber politischen Irritationen oder politischen „Disruptionsversuchen“ in absehbarer Zeit etwas ändern wird. Z.B. – wenn man sich nur auf Europa beschränkt – im Zusammenhang mit der Regierungsbildung in Italien, die von vielen Beobachtern mit Sorge bewertet wird angesichts neuer Verschuldungsversprechen in einem hochverschuldeten Land. Sprechen Kritiker, die heute eine Commedia dell’arte zu sehen glauben, bald vom dramma borghese? Oder trifft keines von beiden zu, weil die Wirtschaft sowieso mit oder ohne Regierung ihre Kreise zieht, wie sie sie zieht? Zumindest hat die Rendite italienischer Staatsanleihen reagiert: sie ist angestiegen und liegt aktuell ungefähr bei zweieinhalb Prozent für 10jährige Staatspapiere. Aber bekanntlich gibt es auch noch andere Unsicherheitsherde weltweit (Nahost, Fernost usw.). Entwarnung sieht anders aus.

Wie reagierten nun in diesem Umfeld die von uns erfassten Vermögensverwaltungen mit ihren Investitionen in der 20. Berichtswoche? Ein Großteil des Kaufvolumens der Woche vom 14. bis 18. Mai 2018, nämlich 77 Prozent, wurde in Anleihen investiert. Es handelte sich dabei größtenteils um Unternehmensanleihen; eine Spanienanleihe war das einzige Staatspapier. Die Renditen dieser Anleihen liegen deutlich unter der 2-Prozent-Marke: Die im relativen Topkäufe-Ranking erstplatzierte Anleihe von Eurofins Scientific rentiert aktuell mit 1,67%; die zweitplatzierte United Technologies-Anleihe bringt es auf 1,50%; die drittplatzierte ENEL Finance International-Anleihe kommt auf 1,56%; die viertplatzierte Spanien-Anleihe erreicht aktuell 0,87%; und die fünftplatzierte Metro-Anleihe rentiert mit 0,34%.

Top-Käufe

nach DepotgewichtWKN
1.3,375% Eurof.Scientif. 15/23 A1Z4N8
2.1,875% Utd Techn. 16/26 A18X1X
3.1,125% Enel Fin.Intl 18/26 A19UUM
4.1,6% Spanien 15-25 A1ZVCP
5.1,375% Metro MTN 14/21 A13R8M

Auch im absoluten Ranking der Top-Käufe dominierten in der Berichtswoche Festverzinsliche. Nur einem Aktienkauf gelang es, in diese Phalanx einzubrechen. Ein Grund dafür lag sicher in dem Umstand, dass nur wenige Verwaltungen, die uns ihre Handelsdaten für den Newsletter übermittelten, in Aktien investierten. Offenbar wollte man in dieser Kategorie in der Berichtswoche kein allzu großes Risiko eingehen, was sich auch darin zeigt, dass in keinen einzigen Aktien-Fonds oder -ETF investiert wurde. Ein anderer Grund für die Platzierung der Aktie im Topkäufe-Ranking lag darin, dass die Novartis-Investition für Aktien ungewöhnlich hoch war. Der Schweizer Blick schrieb am 19.05.2018: „Jetzt wird es richtig schmutzig zwischen Trump-Anwalt und Novartis: Joe Jimenez zitiert Trump-Anwalt mit einer Lüge“; Hintergrund sind Bestechungsvorwürfe gegenüber Novartis. Auch in Griechenland wird wegen Bestechung gegen Novartis ermittelt. Den Anlegern reicht es nach Angaben des Schweizer Tagesanzeigers mit der immer länger werdenden Skandalliste des Pharmakonzerns. Analysten achten hingegen mehr auf andere Indikatoren, wobei eine Mehrheit derzeit „Buy“ oder „Hold“ empfiehlt:  „Das Analysehaus Jefferies hat das Kursziel für Novartis vor der internationalen Krebskonferenz Asco von 98 auf 100 Franken angehoben und die Einstufung auf ‚Buy‘ belassen. Die Novartis-Aktie folge unter den weltweiten Pharmawerten – nach Roche als ‚Top Pick‘ – nun an zweiter Stelle, schrieb Analyst Ian Hilliker in einer am Montag (14.05.) vorliegenden Branchenstudie. Er begründete dies mit der jüngsten Kursschwäche nach den seines Erachtens unberechtigten Sorgen über die verfehlten Umsatzerwartungen an den Wachstumstreiber.“ (dpa)