Top-Käufe

nach Umsatzgröße WKN
1.Xtr.(IE)-S+P 500 Equal Weight 1C USDA1106A
2. HA E In Gd Cp B -X- A41HXR
3.Quanta Services Rg 912294
4.Alphabet Inc. -C- A14Y6H
5.XETRA Gold A0S9GB

Die von uns per Depotausschnitt erfassten Vermögensverwaltungen gaben in der Berichtswoche für Wertpapierkäufe insgesamt 1,64 Mio. Euro aus, wovon 0,97 Mio. Euro bei Fonds, 0,48 Mio. bei Aktien, 0,11 Mio. bei Derivaten und 0,08 Mio. bei Anleihen anfielen.

In der Monatsbetrachtung betrug der Kaufumsatz 8,30 Mio. Euro, die sich auf Anleihen (4,22 Mio.), Aktien (2,49 Mio.), Fonds (1,48 Mio.) und Derivate (0,11 Mio.) verteilten. Man sieht an dieser Aufstellung, dass der Derivate-Kaufumsatz des Monats in der Berichtswoche generiert wurde, und zwar von einer Investition in Xetra-Gold.

Kommen wir zu Käufen in der Berichtswoche. Ganz oben auf unserer Topkäufeliste steht ein ETF, der den S&P 500 nachbildet, aber nicht kapitalgewichtet, sondern gleichgewichtet. Das verhindert, dass Unternehmen mit sehr hoher Marktkapitalisierung – in diesem Fall die berühmten Tech-Unternehmen der USA – den Kurs des Index zu sehr bestimmen. Was ist die mögliche Rationalität dahinter?

Eine Argumentationsmöglichkeit bezieht sich auf das Factor-Investing. Eine in der Vergangenheit häufig bestätigte Hypothese dieses Ansatzes besagt, dass sehr langfristig Small Caps (oder kleinere Unternehmen) besser performen würden als Large Caps. Durch Gleichgewichtung werden die kleinsten Konstituenten eines Index höher gewichtet, die größten Konstituenten geringer, so dass diesem Effekt Rechnung getragen wird. In ähnlicher Weise kann auch der eine oder andere weitere Renditefaktor stärker zum Tragen kommen. In diesem Sinne schrieben im Dezember 2018 Louis Bellucci (damals Associate Director Product Management U.S. Equities bei Spglobal) und Jodie Gunzberg (Managing Director Head of U.S. Equities Equal-Weight Indexing bei Spglobal) in einer Broschüre mit dem Titel „Equal-Weight Indexing: One-Stop Shopping for Size and Style“: „Langfristig betrachtet haben die nach Marktkapitalisierung gewichteten Small-Cap- und Mid-Cap-Indizes die Large-Cap-Indizes übertroffen. Ebenso haben die gleichgewichteten Indizes die traditionellen, nach Marktkapitalisierung gewichteten Indizes übertroffen (siehe Abbildung 3).“ In der Abbildung 3 wird dann per Säulendiagramm dargestellt, dass über die letzten 10 Jahre (bis November 2018) der S&P 500-Standard einen annualisierten Total Return von 14,32 Prozent erzielte, der S&P 500 Equal Weight einen von 16,46 Prozent. Das war, wie gesagt, Ende 2018.

Schauen wir uns die vergangene Performance des gleichgewichteten und des Standard-Index heute an, ebenfalls auf Basis der Daten, die SPglobal zur Verfügung stellt.

In den letzten 10 Jahren erzielte der S&P 500 kapitalgewichtet einen Kurszuwachs von rund 330 Prozent; das entspricht einer jährlichen Rendite von 12,5 Prozent (USD). Die gleichgewichtete Variante legte um 237 Prozent zu, das ist eine Jahresrendite von 8,87 Prozent. Über die vergangenen fünf Jahre wies der Standard-S&P-500-Index eine Rendite per Jahr von 15,25 Prozent auf, der gleichgewichtete Index von 10,75 Prozent. Über drei Jahre führt bei der Kursperformance die Kapitalvariante mit 22,58 Prozent p.a. vor Equal Weight mit 11,24 Prozent p.a. Auch im laufenden Jahr steht es 16,50 zu 6,90 Prozent für die Marktkapitalisierung. (In Euro hat die marktkapitalisiert gewichtete Variante im laufenden Jahr um 4,68 Prozent zugelegt, während die gleichgewichtete Variante 3,95 Prozent verloren hat.)

Damit hat die kapitalgewichtete Variante in den genannten Zeiträumen die gleichgewichtete klar geschlagen und das Ergebnis ist genau das Gegenteil von dem, das Bellucci und Gunzberg Ende 2018 erhielten.

Aber möglich wäre, dass die gleichgewichtete Variante ein geringeres Risiko, also eine geringere Schwankung hatte, so dass die risikoadjustierte Rendite des gleichgewichteten Index höher sein könnte. Schauen wir also auf die Standardabweichungen bzw. Volatilitäten im Vergleich. Hier ergibt sich, dass über 10, 5 und 3 Jahre die Standardabweichungen des gleichgewichteten Index jeweils größer waren als die des kapitalgewichteten. So betrug beispielsweise das annualisierte Risiko über 10 Jahre beim gleichgewichteten S&P-500-Index 16,65 Prozent, beim kapitalgewichteten waren es nur 15,12 Prozent pro Jahr. Ergo waren beim kapitalgewichteten Index auch die auf das Jahr umgerechneten risikoadjustierten Renditen höher: über 10 Jahre 0,84 p.a. (gegenüber 0,54 p.a. bei Gleichgewichtung), über 5 Jahre 1,01 p.a. (vs. 0,70) und über 3 Jahre 1,63 (vs. 0,71).

Dieses Ergebnis könnte verschiedene Gründe haben. So ist in der Regel beim Factor-Investing ein Long-Short-Ansatz erforderlich, was hier beim Index nicht der Fall ist. Möglich wäre auch, dass sich auswirkt, dass im S&P 500 keine wirklichen Small Caps drin sind. Möglich wäre schließlich, dass eine der vielen Kritiken, die in den letzten Jahren gegen das Factor-Investing vorgebracht worden sind, hier zutrifft. Last but not least könnten wir hier Zeuge des FOMO-Effekts sein, den wir im Newsletter zur Woche Nr. 42 kurz vorstellten: Demzufolge hat die Gleichgewichtung beim S&P 500 gerade den Beitrag der langfristig renditekräftigsten Aktien geschmälert.

Top-Käufe

nach DepotgewichtWKN
1.HA E In Gd Cp B -X- A41HXR
2.Xtr.(IE)-S+P 500 Equal Weight 1C USDA1106A
3. Inv US Eqty USD-Acc A41C4V
4.HSBC Ha Tech HKD-Ac A2QHV0
5.3.25 SYM 32 BdsA4DFWZ