Verkaufsüberhang plus Ausreißer

Vom Gesamtumsatz in unserem hier präsentierten Handelsausschnitt der Woche Nr. 41 im Wert in Höhe von 13 Mio. Euro entfielen 12,10 Mio. Euro oder 93 Prozent auf Verkäufe und 0,90 Mio. Euro oder 7 Prozent auf Käufe. Der Verkaufsumsatz wurde wesentlich von einer weit überdurchschnittlich voluminösen Transaktion bestimmt, die 89 Prozent des Verkaufsvolumens und 83 Prozent des Wochenumsatzes ausmachte.

Es war ein Verkauf von Nestlé-Aktien (siehe „Verkäufe“). Dieser Ausreißer veränderte aber nichts an der Überhangstruktur. Denn ohne diesen Verkauf wäre das Verkaufsvolumen mit 1,36 Mio. Euro immer noch höher gewesen als das Kaufvolumen. Die Umsatzquote der Berichtswoche wäre in diesem Fall mit 0,19 Prozent deutlich niedriger gewesen, als sie mit dem Verkauf tatsächlich war (siehe Umsätze und Quoten).

Aktien trugen in der Berichtswoche mit einem Umsatz von 12,64 Mio. Euro 97 Prozent des Handels, der Rest entfiel auf Anleihen. Die Aktien in unseren Listen sind von Unternehmen aus den USA und Europa, insbesondere auch Schweizer Werte sind darunter. Im Anleihensegment sahen wir nur europäische Emittenten, ein Unternehmen, einen Staat und einen Suprastaat.

1-Monats-Favoriten

Die 5 meistgekauften Aktien der letzten vier Wochen WKN
1.Johnson & Johnson 853260
2.Coca-Cola Co., The 850663
3.Amazon.com Inc. 906866
4.ASML Holding N.V. A1J4U4
5.KONE Oyj B A0ET4X

Return on Equity

Zwei der fünf Favoriten im 1-Monats-Ranking waren in der Berichtswoche in unserem Depot-Ausschnitt gefragt: Johnson&Johnson und Coca-Cola.

Der Weg der Aktie des finnischen Aufzug- und Rolltreppenherstellers Kone führt seit Mai, als der Kurs bei fast 53 Euro stand, nach unten. Aktuell (24.10.) ist der Preis bei knapp unter 38 Euro angekommen. Das ist ein Verlust im letzten halben Jahr von über 22 Prozent. Kone legt am 25.10.2023 die Zahlen für das dritte Quartal 2023 vor; diesen Termin können wir im aktuellen Newsletter der Woche 42 allerdings nicht mehr berücksichtigen.

Eine Analyse vom 18.10. bei Simply Wall St („Declining Stock and Decent Financials: Is The Market Wrong About KONE Oyj“) kommt zu dem Ergebnis, dass Kone mit einer hohen Eigenkapitalrendite (Return on Equity / ROE) durchaus eine positive Kenngrößen vorweisen könne. Weil Kone jedoch den Großteil der Gewinne an die Aktionäre ausgeschüttet und nicht reinvestiert habe, sei das Gewinnwachstum gedämpfter als möglich.

3-Monats-Favoriten

Die 5 meistgekauften Wertpapiere der vergangenen drei Monate WKN
1.LVMH Moët Henn. L. V. SE 853292
2.Rio Tinto PLC 852147
3.Amazon.com Inc. 906866
4.AXA S.A. 855705
5.Microsoft Corp. 870747

Return to Office Policy

Von Thomas Mann heißt es, dass er, um die Differenz zwischen Home und Office zu markieren, sein Home Office nur in der Business-Kleidung des Großbürgers betrat, um sodann dem Werk des Großschriftstellers mit eiserner Arbeitsdisziplin täglich maximal eineinhalb Seiten hinzufügen zu können. Felix Lindner, der zur Selbstoptimierung von Schriftstellern forscht, kommt anhand der Tagebücher von Thomas Mann zu einem anderen Ergebnis („Der Autor und sein Homeoffice“; Zeit-online 21.01.2021):

„Auf den rund 4.300 Seiten begegnet einem kein Heroe des Schaffens, sondern ein Mann, der minutiös alle Störquellen verzeichnet, die den angestrebten Tagesablauf allzu oft unmöglich machten: Vom ungezogenen Pudel bis zur manierenlosen Haushälterin, vom Lärm der Kinder bis zum Aufnahmevolumen von Orangensaft und dem, was die ‚ungehörigen Darmverhältnisse‘ zeitigen, kann das alles sein.“ Höchste Störempfindlichkeit scheint kein Privileg allein der Künstlerseele zu sein, sondern ein generelles Phänomen des Home Office.

Damit sich Petitessen der genannten Art nicht zu Katastrophen für die Produktivkraft auswachsen, setzt Amazon-CEO Andy Jassy neuerdings wieder auf die Heilkraft des kollegialen Mit- und Gegeneinanders: „Dreimal pro Woche sollen die Angestellten von Amazon in ihre Büros kommen. Wer das nicht tut, wird gekündigt. Das geht aus den aktualisierten globalen Manager-Richtlinien zu Amazons sogenannter ‚Return to Office Policy‘ hervor …“, berichtete „Der Standard“ aus Wien am 22. Oktober.