Märkte und Favoriten

Verkaufsüberhang

Die für den Newsletter erfassten Vermögensverwaltungen setzten in der Woche Nr. 38 Wertpapiere im Volumen von 1,70 Mio. Euro um, von denen 0,51 Mio. auf Käufe und 1,19 Mio. auf Verkäufe entfielen. Dieser Handel war weiterhin zentriert auf Aktien, mit denen die Verwaltungen 1,54 Mio. Euro umsetzten bzw. über 90 Prozent des Wochenumsatzes erzielten. Der Kaufumsatz bei Aktien betrug 0,35 Mio. Euro, der Verkaufsumsatz 1,19 Mio. Euro. Gehandelt wurden Aktien nordamerikanischer und europäischer Herkunft.

Wie entwickelten sich die Aktienmärkte dieser Regionen in der Berichtswoche?

In den USA hinterließ der Zinssenkungsentscheid der Fed erkennbare Spuren auch an den Aktienmärkten, weil der kräftige Zinsschritt von minus 0,50 Prozentpunkten vom Markt insgesamt dann doch als die unwahrscheinlichere Option von zwei (die andere: 0,25 Prozentpunkte) eingeschätzt worden war.

Das bedeutet, dass der Zinsentscheid einen gewissen Überraschungs- bzw. Informationswert hatte, der eingepreist werden musste. Und das bildete sich dann in einem Kurssprung ab. Lag der S&P 500 am Mittwochnachmittag bei 5618 Punkten, dann kletterte er am Donnerstag auf bis zu 5730 Punkte. Auch europäische Indizes wie der Euro Stoxx 50 oder der DAX erhielten am Donnerstag der Berichtswoche einen kräftigen Kursimplus nach oben, um danach aber wieder mehr oder weniger stark nachzugeben.

Paris

Zwei Konsumgüter-Konzerne der höheren Anspruchsklasse aus Frankreich, nein aus Paris, stehen in der Aktien-Favoriten-Liste der Berichtswoche: LVMH und L´Oréal. Die Aktienkurse beider Unternehmen haben in den vergangenen vier Wochen verloren. Die LVMH-Aktie um über 12 Prozent, die L´Oréal-Aktie um rund 6 Prozent. Beide Aktien sind im französischen Leitindex CAC 40 enthalten. Der verlor über einen Monat jedoch nur knapp über 1 Prozent. Wie sieht es über 6 Monate aus? Die Performance-Rangordnung bleibt über diesen Zeitraum unverändert, nur die Werte sind andere. LVMH minus 27 Prozent; L´Oréal minus 14 Prozent und CAC 40 minus 8 Prozent. Schauen wir auf die 1-Jahres-Performance, dann ist die Rangordnung immer noch die gleiche: LVMH minus 17 Prozent; L´Oréal minus 7 Prozent, CAC 40 plus 5 Prozent. Geht man auf 5 Jahre, dann kehrt sich die Rangordnung um: CAC 40 plus 32 Prozent, L´Oréal 49 Prozent, LVMH 62 Prozent.

AI schneller?

Cadence Design Systems ist ein 1988 gegründeter führender Spezialist für EDA-Software, dessen Hauptsitz sich in San José, Kalifornien, befindet. „Electronic Design Automation (EDA), bezeichnet Software für den Entwurf von Elektronik, insbesondere Mikroelektronik“ (Wikipedia). D.h. es geht um Design und Simulation von Chips. Anfang September (4.9.) berichtete das Fachmagazin für Konstruktion Architektur und Planung Autocad, dass Cadence Design Systems den Start von Fem.AI bekannt gegeben habe. „Fem.AI zielt darauf, die Kluft zwischen den Geschlechtern in der KI-Branche zu schließen“. Dafür stellte die Cadence Giving Foundation 20 Millionen US-Dollar zur Verfügung. Denn offenbar ist die Kluft beharrlich groß. Die Frage ist, ob sich diese Kluft nicht schneller schließt, wenn man in die Entwicklung von AI investiert, die AI entwickelt. Denn wenn AI vollständig selbstreproduktiv wäre, hätte sich das Problem erledigt. Es sei denn, AI entscheidet sich dazu, sich selber nach Geschlechtern zu differenzieren und eine Kluft zu etablieren, die selbst für AI beharrlich groß ist.