Geringe Handelsquote

Die seit Jahresbeginn kumulierte Handelsquote betrug am Ende der Vorwoche (Woche 39) 99,67 Prozent des im Newsletter berücksichtigten und gleichfalls kumulierten Depotvolumens.

Es war nach allem, was die Vergangenheit unserer Quoten-Datenreihen sagt, ziemlich klar, dass in der hier zu besprechenden Woche Nr. 40 die 100 Prozent überschritten würden. Aber die Wirklichkeit hielt sich nicht an diese Erwartung.

Die kumulierte Quote blieb nach Ende der Berichtswoche mit 99,91 Prozent weiterhin unter 100. Die Handelsquote markierte nämlich in der Berichtswoche mit 0,24 Prozent ein 10-jähriges Rekordtief; nur in Woche 39 des Jahres 2011 war die Quote mit 0,09 Prozent tiefer.

Kopf und Bauch

Zur Berechnung der optimalen Asset-Allokation rüsten gerade institutionelle Großanleger rechentechnisch immer stärker auf. Die Finanzmathematik stellt immer ausgefeiltere Instrumente und immer komplexere statistische Verfahren zur Verfügung. Darüber hinaus ändert sich die Anzahl und die „Natur“ der Assetklassen, etwa indem man sie durch abstraktere Faktoren ersetzt oder ergänzt.

Zum Problem der Aufteilung des anzulegenden Vermögens auf Assetklassen stieß eine 2009 von DeMiguel, Garlappi und Uppal veröffentlichte Studie eine bis heute geführte Diskussion an. Die Finanzwissenschaftler bezweifelten, dass Mathematik („Kopf“) die Intuition („Bauch“) der Anleger schlägt. In ihrer Studie war die 1/N-Regel („Bauch“) – man hat N Assetklassen und teilt den Anlagebetrag gleichmäßig unter diesen auf – in der Lage, gängige mathematische Optimierungsmodelle („Kopf“) zu schlagen.

Das wurde von nachfolgenden Studien teils bestritten, teils bestätigt. Es kommt u.a. darauf an, welche Ansätze man vergleicht und wie man das macht. Außerdem entwickelten sich formale Modelle /Verfahren seither rapide weiter. Soviel kann man aber wohl sagen: die Erkenntnis, ob und unter welchen Umständen der Bauch den Kopf schlägt (und umgekehrt), kommt nicht vom „Bauch“, sondern vom „Kopf“.