Käufe

Das Übergewicht der Aktieninvestitionen bei den Käufen in der Berichtswoche vom 17. bis 21. April erkennt man gut daran, dass die ersten Fünf bei den absoluten Topkäufen gemäß Volumen allesamt Aktientransaktionen sind. Das kommt sehr selten vor, da die Summen, die bei Anleihen und bei Fonds pro Transaktion bewegt werden, meist deutlich über denen liegen, die pro Kauf für Aktien ausgegeben werden. Das Kaufvolumen der Nachosterwoche von 3,17 Mio. Euro splittete sich auf in Aktien (2,72 Mio. Euro), Fonds (0,33), Anleihen (0,10) und Derivate (0,03). Schwerpunktregion bei Aktien war Europa, jedoch wurde auch in einige US-Titel investiert. Bei Festverzinslichen waren nur Unternehmensanleihen gefragt, bei Derivaten lediglich ein Turbo Zertifikat auf den Dax.

Ganz oben im absoluten Top-Ranking steht ein Kauf von Aktien der Zurich Insurance Group, der von der Investitionssumme deutlich vor der zweitplatzierten Transaktion liegt. Beim Versicherer aus Zürich brodelte in den letzten Monaten die Gerüchteküche, da ihm allerlei Kaufabsichten unterstellt wurden. Das drückte auf den Kurs. Hinzu kamen Spekulationen über eine Kapitalerhöhung im Vorfeld der ordentlichen Generalversammlung, für die sich die Züricher von den Aktionären eine weitreichende Ermächtigung haben geben lassen. Etwa drei Viertel des Jahresgewinns des Schweizer Finanzdienstleisters werden derzeit ausgeschüttet und dabei stattliche 17 Franken Dividende gezahlt. Das entspricht einer Dividendenrendite von 6,4%. Aufgrund des Dividendenabschlags hat sich der Preis der Aktie Anfang April deutlich reduziert. Seither ist der Titel in der Gunst der Analysten wieder etwas gestiegen, obgleich immer noch viele mit „Sell“ oder „Hold“ bewerten. Eine von uns erfasste Verwaltung, die im Südwesten unseres Erfassungsgebiets beheimatet ist, hat Papiere des Versicherers am 19.04. bei einem Kurs von 263,36 CHF gekauft. Vielleicht teilten die Entscheider die Beurteilung der optimistischeren Analysten. Denn die versprechen sich von weiteren Restrukturierungen, der starken Bilanz und einer aktuellen Unterbewertung zukünftige Kursanstiege und wachsende Ausschüttungen. Zu dieser Gruppe von Optimisten gehören auch die Aktien-Experten von Goldman Sachs mit einem frischen Kommentar: „Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Aktie der Zurich Insurance Group auf der ‚Conviction Buy List‘ belassen. Der Sieg des wirtschaftsfreundlichen EU-Befürworters Emmanuel Macron in der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl sei gut für die europäischen Finanzwerte, schrieb Analyst Jernej Omahen in einer Branchenstudie vom Montag“ meldete am 24. April die dpa.

Schwellenländer gehörten in den letzten Jahren nicht gerade zu den Favoritenregionen der von uns beobachteten Verwaltungen. Allerdings sahen wir in den Handelslisten in diesem Jahr dann schon hin und wieder Emerging-Markets-Produkte, in der Regel Fonds, die es kurzzeitig auch einmal unter die first five einer unserer Listen schaffen konnten. Dass sich seit Wochen eine EM-Anleihe von Pemex (Mexiko) im 3-Monats-Favoriten-Ranking (siehe dort) behaupten kann, ist die Ausnahme von der Regel.

An der Spitze der firstfive-Topkäufe gemäß Depotanteil steht in der Berichtswoche wieder ein EM-Produkt. Es ist ein von Templeton aktiv verwalteter Fonds (WKN A0MR8Q), der in Schwellenländeraktien, und zwar in Nebenwerte, investiert. Von dem Fonds gibt es aktuell (Morningstar) 10 Anteilsklassen. „Der Fonds investiert vornehmlich in: Aktien, die von kleineren Unternehmen (mit einer Marktkapitalisierung um 2 Mrd. USD) ausgegeben werden, die ihren Firmensitz in einem Schwellenmarkt haben oder dort in erheblichem Maße geschäftlich aktiv sind“ (KIID). Allerdings kann in gewissem Umfang auch in Industrieländer investiert werden. Die Wertentwicklung im laufenden Jahr beträgt laut Morningstar 11,72%, über 5 Jahre sind es allerdings nur 12,74%. Der größte Teil des Fonds-Kapitals ist in asiatischen Schwellen- und Industrieländern (ohne Japan) angelegt bei insgesamt 123 Aktienpositionen (am 31.3.2017).