Käufe

In der Woche vom 5. bis 9. Februar 2024 setzten die Vermögensverwaltungen unseres Depotausschnittes mit ihren Käufen 0,23 Mio. Euro um. Davon entfielen 0,13 Mio. Euro auf Aktien und 0,10 Mio. auf Anleihen – genauer: auf eine Anleihe.

Auf der Kaufliste der Berichtswoche standen unseren Lesern durchaus aus vergangenen Kauflisten unseres Newsletters bekannte Titel. Sogar zwei Werte, die in der Vorwoche gefragt waren, waren wieder darunter. Die Breite des Spektrums der Aktienkäufe ist in letzter Zeit schon ein weniger schmäler als in anderen Zeiten. Das spricht womöglich für eine gewisse Risikoaversion, bei der man bei Bewährtem und gut Gekanntem bleibt und den Schritt in die Weite des auch unvertrautem Anlageuniversums scheut. Ein vertrauter Titel unserer Käufelisten ist der Produzent von Halbleiterproduktionsmaschinen ASML, der in den beiden Topkäufelisten der Berichtswoche steht. Dpa-AFX schrieb am Faschingsdienstag des Jahres 2024: „Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel für ASML von 885 auf 980 Euro angehoben und die Einstufung auf ‚Buy‘ belassen.

Der robuste Auftragseingang und konstruktive Kommentare von Wettbewerbern sowie Kunden stärkten seine Zuversicht in die Fähigkeit des Ausrüsters für die Chipindustrie, von kurzfristigen zyklischen Aufschwüngen zu profitieren, schrieb Analyst Alexander Duval in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Damit sei der Grundstein für starkes Wachstum im kommenden Jahr gelegt“ („GOLDMAN SACHS stuft ASML auf ‚Buy‘“).

Am Freitag der Berichtswoche stellte ASML in der Firmenzentrale in Veldhoven, Niederlande, das in den letzten 10 Jahren entwickelte, 350 Millionen Dollar teure Lithographiesystem „High NA EUV“ aus. „Das Gerät hat die Größe eines Doppeldeckerbusses und ist ein zentraler Bestandteil seiner Bemühungen, seine Führungsposition in einem 125 Milliarden Dollar schweren Markt zu behaupten“ (Reuters; „ASMLs nächste Chip-Herausforderung: Markteinführung seiner neuen 350 Millionen Dollar teuren ‚High NA EUV‘-Maschine“). Offenbar wird an dem System immer noch herumkonstruiert und Entwicklungsarbeit geleistet, als sei es ein Work in Progress. Und dieser Eindruck scheint nicht zu täuschen, denn die ASML-Sprecherin Monique Mols wird in dem Reuters-Bericht zitiert mit der Aussage: „Es gibt auch eine steile Lernkurve für uns und unsere Kunden.“ Allerdings geht es auch nicht superschnell mit dem Lernen, mit der Anwendung, und vor allem mit dem von Wirtschaftlichkeitsüberlegungen bestimmten Zeitpunkt des Einsatzes. An Intel ist bereits Ende Dezember 2023 ein Pilotgerät ausgeliefert werden, man hofft dort, Ende 2025 mit der Produktion beginnen zu können. TSMC und Samsung wollen das neue System gleichfalls kaufen, haben aber noch keine Marschtabelle veröffentlicht, sondern halten sich mit konkreten Angaben noch dezent zurück. Experten rechnen jedoch damit, dass Kunden erst 2026 ff in die Massenproduktion auf der Basis des neuen ASML-„Doppeldeckerbusses“ eintreten werden. Nur der zweitgrößte Markt für ASML im Jahr 2023 wird dem Reuters-Artikel zufolge davon ausgeschlossen bleiben, weil, wie es heißt, die USA dafür sorgen werden: China.

Wir erwähnten eben die steile Lernkurve von ASML und Kunden. Einigermaßen steil war in den letzten Monaten partiell auch die „Fieberkurve“ der Aktie des Monopolisten bei eben diesen Maschinen. Von Mitte Januar bis Ende der Berichtswoche kletterte der Kurs der ASML-Aktie von rund 710 Euro auf fast 940 Euro. In den vergangenen vier Wochen stieg der Aktienkurs um 28 Prozent.