Käufe

Die Käufe summierten in der 17ten Berichtswoche auf 0,44 Mio. Euro, wovon nicht ganz 0,43 Mio. bei Aktien und 0,01 Mio. im Rentensegment anfielen.

Auf unserer Käufeliste steht ein Aktienpäckchen des belgischen Unternehmens Melexis Microelectronic Integrated Systems, dessen Kernkompetenzen u.a. Halbleiterlösungen (d.h. Integrierte Schaltungen bzw. integrated circuit / IC) für die Automobil- bzw. artifizielle Fortbewegungsindustrie sind. Darüber hinaus beliefert das Unternehmen, das in Ypern seinen Hauptsitz hat, auch noch andere Branchen mit diesen Transistoren, Dioden, Kondensatoren, Widerstände integrierenden Grundbausteinen des elektronischen Daseins.

Bei den Produkten von Melexis geht es jedoch nicht nur um „Smartness“, was man sehr frei als „Fähigkeit zur Wahrgebung durch Erkenntnis“ übersetzen könnte. Vielmehr geht es mindestens ebenso sehr um die Fähigkeit der Wahrnehmung, die in der Technik mit Sensoren umgesetzt wird. Dazu gehören etwa Hall-Sensoren, die auf Basis des Hall-Effekts arbeiten.

Der Hall-Effekt besagt, dass bei Bewegung von Ladungsträgern (Strom) in einem unveränderlichen Magnetfeld sich im Zeitverlauf eine Spannung aufbaut. Diese Spannung steht senkrecht zur Stromrichtung und zum Magnetfeld.

Der US-amerikanische Physiker Edward Hall entdeckte diesen Effekt im Rahmen von Experimenten für seine Doktorarbeit als Erster („On a New Action of the Magnet on Electric Currents“; American Journal of Mathematics vol. 2 pp. 287–292, 1879). Diesen Effekt nutzt man in vielen Verwendungen gerne für Sensoren zur Messung eines Magnetfeldes (magnetische Flussdichte). Die magnetische Flussdichte wird in der Einheit Tesla angegeben.

An den Kapitalmärkten kommt man nicht umhin, beim Namen Tesla sofort an Elon Musk zu denken. Es geht überhaupt nicht anders, auch und gerade wenn man sich dagegen sträubt. Aber diese Verbindung ist in unserem Kontext rein assoziativ und lenkt von der Sache vollkommen ab. Denn rein sachlich handelt es sich immer noch um einen Sensor, der u.a. in der Automobiltechnik eingesetzt wird und in unserem Fall von Melexis hergestellt wird. Trotz dieser Distanzierung von einer kapitalmarkttypischen Fehlassoziation müssen wir nun dennoch zum Aktienmarkt kommen, wenn auch „unter besonderer Berücksichtigung“ von Melexis. Vielleicht ist folgende Überleitung gangbar, zumindest ist sie nicht falsch: Aus der Existenz des Hall-Effekts und seiner praktischen Umsetzung in Hall-Sonden folgt nicht, dass der Aktienkurs von Melexis beständig im Steigen begriffen ist. Der empirische Nachweis: Seit Jahresbeginn hat die Melexis-Aktie rund 11 Prozent eingebüßt. Allerdings: in einer Woche ging es um rund 15 Prozent nach oben.

In der Berichtswoche, am 24. April, hat das Unternehmen die neuesten Zahlen zum ersten Quartal vorgestellt. Dabei wurden die Erwartungen der Analysten teilweise übertroffen. Nach Angaben von Finanzen.net am Vortag der Veröffentlichung (23.04.) erwarteten Analysten einen Gewinn pro Aktie in Höhe von 1,17 EUR. (Vorjahresquartal 1,26 EUR). Der tatsächliche Gewinn je Aktie lag aber bei 1,31 Prozent. Auch der Umsatz fiel minimal besser aus als erwartet: Die Analysten rechneten im Durchschnitt mit 241,2 Millionen Euro (Vorjahresquartal: 228,6 Mio. Euro); realisiert wurden 241,8 Mio. Euro.

Die Anleger reagierten mit vermehrter Kauffreude auf die besser als erwarteten Ergebnisse, denn der Kurs der Aktie kletterte am Mittwoch kräftig nach oben. Am Dienstag notierte die Aktie noch bei knapp über 70 Euro. Am Mittwochnachmittag ging der Preis der Aktie auf bis zu 85 Euro in die Höhe, das entspricht einer Verbesserung um 21 Prozent. Aktuell (29.04.) steht sie bei knapp über 81 Euro.